Ursprung und
früheste Entwicklung dieses mutigen Löwenhundes aus China
verlieren sich im Dunkel der Geschichte.
Wesentliche Impulse bei der Formung des Peking Palasthundes
scheinen vom Herrscherhaus der Mandschu (1644-1912) ausgegangen
zu sein.
Die Kaiserin Tzu Hsi selbst hatte in dichterischer Form die
Rassebeschreibungen ihrer Hunde festgehalten und
damit die züchterische Linie bestimmt.
Diese Kaiserin war es auch, die einen sehr aufwendigen Kult
um ihre kaiserlichen Palasthunde betrieb.
So hatten diese Hunde ihre eigene Dienerschaft, die mit ihrem
Kopf für das Wohlergehen dieser Hunde zu haften hatten.
Die Ausfuhr der Hunde wurde unter höchste Strafe gestellt,
und ihre Zucht und Haltung waren nur dem kaiserlichen
Herrscherhaus vorbehalten.
Um die
Entstehungsgeschichte des Peking-Palasthundes haben sich im
laufe der Zeit viele Legenden gebildet, von denen ich Euch hier
eine besonders hübsche erzählen möchte:
Ein Jünger Buddhas
zog sich einst zum Gebet und zur Meditation in den Dschungel
zurück.
Da er die Sprache
der Tiere verstand und sich mit ihnen unterhalten konnte, kamen
sie oft zu ihm, wenn sie Sorgen hatten und seines Rates
bedurften.
So kam eines Tages in seinem grossen Kummer auch der Löwe zu
ihm, der in Liebe entflammt war zu einer kleinen Silberäffin.
Diese Dame nun, obwohl offensichtlich geschmeichelt, hatte
erklärt, dass an eine beiderseitige Vereinigung wegen des
immensen
Grössenunterschiedes wohl nicht zu denken sei.
Der heilige Mann überdachte das Problem, dann sagte er, an den
Löwen gewannt: "Wenn deine Liebe zu der kleinen Person wirklich so gross ist,
müsstest du schon einige Opfer dafür aufbringen."
"Oh!" sagte der Löwe,"das würde ich gerne tun!"
"Würdest du all deine Stärke opfern und herunter steigen auf die
Stufe der geringsten unter den Tieren, nur um sie zu gewinnen?"
"Sogar das würde ich tun," erwiederte der Löwe.
"Dann soll dein Wunsch erhört werden," sagte der Eremit und
verfiel in ein Gebet, das in seiner Innigkeit so viel Kraft
hatte,
dass es den Löwen dahinschwinden liess, bis er die Grösse des
Silberäffchens erreicht hatte.
"Bist du immer noch der selben Meinung," fragte der Heilige,
"nun, da du siehst, wie klein und verwundbar du geworden bist?"
"Ja, ich bin davon überzeugt, wenn sie mich nur liebt."
"In der Tat," sagte der heilige Mann, "das nenne ich wahre Liebe
und deine Standhaftigkeit soll belohnt werden.
"Obwohl du deine grosse Stärke verloren hast, sollst du Kühnheit
und deine königliche Würde bewahren,
Hunger soll dich in Zukunft nicht mehr zwingen, zu jagen, denn
die Nahrung deiner Kinder wird bereitet
werden auf den Tischen der grossen dieser Welt.
Dazu wird dir gegeben sein das fröhliche Gemüt der
kleinen Äffchen, die weder Sorgen noch Mühsal plagen und
die zufrieden hier auf Erden leben."
So wurden die Liebenden vereint und lebten glücklich
miteinander.
AUS IHRER
VERBINDUNG ABER GING DER KAISERLICHE PALASTHUND HERVOR! |